LEITIDEE
Das neue Quartier fügt sich geschmeidig in die Umgebung und Bestandsstrukturen ein. Sowohl das Paunsdorfer Wäldchen im Westen als auch das nördlich liegende Wohngebiet mit dem Aussichtspunkt auf dem Wall und das Paunsdorf Center im Südwesten werden durch ein neues Wegenetz mit dem Quartier verknüpft.
Ein grüner Ring zieht sich durch das Quartier und verknüpft dieses mit der umliegenden Landschaft. Dadurch wird die Landschaft ins Quartier gezogen und prägt dieses durch seinen grünen Charakter.
Die geometrische Grundstruktur der Baufelder sowie die Ausrichtung des Gesamtquartiers sind aus der unmittelbaren Umgebung und der Stadt Leipzig heraus entwickelt.
FREIRAUMPLANERISCHES KONZEPT
Alle neuen Straßen und Wege werden beidseitig mit Straßenbäumen zur Kühlung und Verschattung versehen. Es werden diverse, heimische Gehölze und solche, die Trockenperioden und Starkregenereignisse gut vertragen könnten, verwendet. So werden die neuen Freiflächen multifunktional genutzt – erschließend, erholend und klimatisch. Auf allen Wegeverbindungen stehen die zu Fuß Gehenden und Radfahrenden im Fokus. Neben der Erschließung ist dadurch eine hohe Aufenthaltsqualität gegeben. Überdachte und gut beleuchtete Radstellplätze, auch für Lastenräder und mit Ladestationen für Pedelecs, befinden sich dezentral im Quartier, in den Sockelzonen und an öffentlichen Plätzen. Die Grünstruktur gliedert sich in private, gemeinschaftliche und öffentliche Grünflächen. Jede Wohneinheit erhält einen Balkon oder Dachgarten. Neben den Dachgärten erhalten die Dächer Photovoltaikanlagen zur Stromproduktion. Zusätzlich gibt es gemeinschaftliche Gärten auf Dächern und in den Innenhöfen. Hier können nach Bedarf eigene Parzellen angelegt und genutzt werden oder sie werden pflegeleicht mit heimischen Gehölzen und Wiesenansaat versehen. Dadurch werden nachbarschaftliche Aktivitäten gefördert.
STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Dem Thema der Adressbildung hin zur Paunsdorfer Allee wird ein hoher Stellenwert beigemessen.
Die städtebauliche Konfiguration wurde konsequent weiterentwickelt und bildet entlang der Straße ein identitätsstiftendes Erscheinungsbild. So weisen die einzelnen Baukörper bereits hier auf die typologische Vielfalt des gesamten Quartiers hin. Die geometrische Grundstruktur des neuen Quartiers schafft im Inneren klare, aber flexible bespielbare Baufelder.
Bei den Wohnblöcken wird zwischen drei Typologien unterschieden.
Typologie A: Zeilen und Punkte.
Am Übergang zum Landschaftsraum verzahnen sich die Neubauten und schaffen eine fließende Verbindung.
Typologie B: Aufgelockerte und verzahnte Blockrandrandbebauung.
Vor- und Rückspringe lockern Straßenfluchten entscheidend auf und sorgen für identitätsstiftende Adressen.
Typologie C: Blockrandbebauung mit punktuellen Durchgängen.
Zwischen Boulevard und Sondernutzungen befindet sich das urbane Wohnen.
In den straßenbegleitenden Randzonen werden die Sondernutzungen verortet. Diese weisen eine der Straße folgende Geometrie auf und bilden so eine klare bauliche Grenze.
QUARTIERSPLATZ
Öffentliche Nutzungen werden an den Schnittstellen zur Umgebung verortet. Somit ergibt sich eine Filterzone und eine zusätzliche Aktivierung von außen. An der Kreuzung zur Paunsdorfer Allee/B6 befindet sich der Bereich für die Experimentiergewerbeeinheiten, Einzelhandel, Veranstaltungsräume, ein Quartiershaus und Mobilitäts-Hubs. Der umschlossene Quartiersplatz wurde in seinen Proportionen weiterentwickelt, ist besser proportioniert und bietet unterschiedlichste Nutzungsmöglichkeiten bei gleichbleibenden Aufenthaltsqualitäten. Die Positionierung der Baukörper ermöglicht so ebenfalls eine wichtige Pufferzone gegenüber dem Paunsdorf-Center.
WETTBEWERBSBEITRAG
In Zusammenarbeit mit Tim Mitto Architekt, vn-a (visual network art architecture) und Munder & Erzepky Landschaftsarchitekten
Wettbewerbsteam | Oskar Gamböck, Dominik Keul, Tim Mitto, Thu Huong Thi Vu, Tuan Dung Nguyen, Anna Bretschneider, Katharina Erzepky, Carla Offen
Auslober | Stadt Leipzig
Ort | Leipzig, Paunsdorf
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